Laufräder für Kinder im Test

Laufräder sind bei Kindern und Eltern gleichermaßen beliebt. Sie sind viel mehr als nur ein Spielzeug, denn sie trainieren Kinder im Laufen und bereiten es auf das Fahrradfahren vor. Das Rad fahren lernen ist nach dem Laufrad kaum noch nötig da der Gleichgewichtssinn bereits gut geschult ist. Kinder können also oft problemlos vom Laufrad auf ein richtiges Kinderrad umsteigen ohne Stützräder zu benötigen.

Für Eltern haben Laufräder meist auch den Vorteil, dass sie ihr Kind bei langen Spaziergängen und Aktivitäten nicht so viel herumtragen müssen, da das Kind auf dem Laufrad sehr gut mithalten kann.

Laufräder gibt es dabei in den verschiedensten Modellen, Materialien und Preisklassen. Vor allem im niedrigpreisigen Segment treten immer wieder Laufräder in Erscheinung, die Schadstoffe an das Kind weitergeben, so dass viele Eltern beim Kauf verunsichert sind. Aber auch den harten Spiel-Alltag halten viele Laufräder nicht aus, und sind schnell defekt.

Bei der Haltbarkeit kann man sich z.T. auf Kundenbewertungen verlassen, aber bei gefährlichen Inhaltsstoffen geht das leider nicht. Hier lohnt sich ein Blick auf aktuelle Ergebnisse verschiedener Laufrad-Tests. Modelle, die dabei gut abschneiden, sind qualitativ hochwertig und sicher für das Kind, überraschenderweise jedoch nicht unbedingt teuer.

Kinder Laufrad Qualitätsmerkmale

Ein Laufrad muss durch die Behandlung eines kleinen Kindes einiges aushalten. Viele Lauflernräder werden dabei nicht nur von einem Kind genutzt, sondern gehen bei den Geschwistern von Hand zu Hand. Die Haltbarkeit ist daher ein wichtiges Testkriterium für Laufräder. Wer ein billiges Laufrad kauft hat womöglich nur kurze Zeit Spaß damit.

Mit der Haltbarkeit geht auch die Stabilität einher. Modelle aus Aluminium sind verschweißt, weshalb sie nicht so leicht reißen. Bei Modellen aus Holz kommt es auf die Verarbeitung an, wie leicht sich die Schrauben lösen. Manche günstigen Modelle können schon nach kurzer Beanspruchung durch Kinderhände in ihre Einzelteile zerfallen.

Neben der Stabilität und Haltbarkeit ist wohl das Material das wichtigste Qualitätsmerkmal im Test eines Laufrads. In einem großen Vergleich untersuchte die Stiftung Warentest (18.07.2008) Laufräder auf Schadstoffe in Griffen, Polsterungen und Reifen. Dabei wurden in allen Modellen zumindest geringe Anteile PAK gefunden, teilweise auch Weichmacher.

Diese Kontaktgifte gelangen über Hautkontakt in den Körper. Sie stehen unter Verdacht, krebsauslösend zu wirken und die Fruchtbarkeit einzuschränken, weshalb sie keinesfalls in Kinderhände geraten sollten. Auch der verbotene Weichmacher DEHP wurde in vier Modellen entdeckt. Auch im TEST der Stiftung ÖkoTest (3/2012) ist z.B. das Modell von Jako-O durch verbotene DEHP Weichmacher.

Welches Lauflernrad ist das richtige nach Alter?

Ist der Kauf eines Laufrades geplant, stellt sich neben dem Modell auch die Frage nach der Größe des Laufrades. Sie entspricht dem Reifendurchmesser und wird in Zoll angegeben. Die für das Kind geeignete Größe lässt sich meist nach Alter definieren. Je nach Größe des Kindes und Gleichgewichtsgefühl sollte man jedoch je nachdem ein kleineres bzw. einfacheres Modell wählen.

Kinder ab 1 Jahr

Kinder die nur 12 Monate alt sind, können das Gleichgewicht noch kaum halten, deshalb gibt es für Kinder in dem Alter spezielle Lauflernräder mit 4 Rädern. Diese verhindern ein zu schnelles Umfallen. Die Modelle von Puky mit der Bezeichnung „Pukylino“ sind als aller erstes Lauflernrad geeignet. Diese Modelle sind auf die Größe von Kleinkinder angepasst. Durch dieses Laufrad wird der Gleichgewichtssinn zwar nicht trainiert, aber dafür fällt das Kleinkind nicht dauernd um.

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Kinder ab 2 Jahren

Kinder ab 2 können bereits ein richtiges Laufrad nutzen. Die Höhe des Lenkers und Sattels lässt sich bei guten Modellen an das Wachstum des Kindes anpassen. Der ganze Fuß sollte den Boden berühren können,  aber die Knie sollten nicht zu stark gebeugt sein beim Laufen.

Kleinere Kinder haben meist noch Probleme mit ihrem Gleichgewicht. Beim Aufsteigen und Absteigen kann es deshalb zu Schwierigkeiten kommen, wenn die Höhe des Rahmens nicht der Größe des Kindes angepasst ist. Besonders kleine Kinder können ihr Bein häufig nicht über das Hinterrad schwingen, so dass ein niedriger Einstieg zwischen Sattel und Lenker vorhanden sein sollte.

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Kinder ab 3 Jahren

Für Kinder ab 3 Jahren sind die Laufräder noch größer und das Design ist cooler. Je nach Beschaffenheit des Geländes und Nutzungsverhalten bietet es sich an, ein Laufrad mit Handbremse und Klingel zu erwerben. Die Bremse sollte in jedem Fall am Hinterrad greifen, damit es nicht zu Verletzungen kommt.

Bei der Auswahl des Materials spielt nicht nur die Optik eine Rolle. Laufräder aus Metall oder Kunststoffen sind pflegeleichter und meist stabiler, die Modelle aus Holz seltener mit Schadstoffen belastet. Hier sollte der individuelle Geschmack entscheiden.

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Empfehlung: Natürlich muss nicht jedes Jahr ein neues Laufrad gekauft werden. Die meisten Laufräder können 2-3 Jahre verwendet werden. Ein Laufrad ab 2 Jahren von Kettler z.B. kann meist benutzt werden bis es Zeit ist aufs Kinderfahrrad umzusteigen.

Bekannte Hersteller von Laufrädern

Der Name eines bekannten Herstellers vermittelt Eltern häufig ein Gefühl von Sicherheit. Auch wenn sie teilweise keinen Schutz vor schadstoffbelastetem Material bieten, stehen große Namen doch meist für eine gute Qualität und eine hohe Stabilität.
Bekannte Hersteller von Laufrädern sind beispielsweise:

  • Kettler
  • Kokua
  • Puky
  • Bikestar
  • Pinolino
  • Hudora

Testsieger Laufräder für Kinder

Die Stiftung Warentest untersuchte im Juli 2008 verschiedene Modelle von Laufrädern auf ihre Qualitätsmerkmale. Viele Laufräder fielen mit hohen Schadstoffkonzentrationen negativ auf. Doch es gab auch positive Ergebnisse im Test. Den Testsieg teilten sich gleich zwei Modelle, das Kettler Speedy und das Kokua Like A Bike Mountain mit einer Note von 2,5. Auch der dritte Platz wurde von einem Kokua Modell belegt.

Der Testsieger Kettler Speedy ist ein leichtes Laufrad aus Metall, das Reifen mit einem Durchmesser von zehn Zoll besitzt. Der Sattel ist im Gegensatz zum Lenker höhenverstellbar, außerdem überzeugt der überraschend günstige Preis. Online kann man das Kettler Laufrad ab ca. 30 Euro kaufen.

Der zweite Testsieger, das Kokua Like A Bike Mountain, ist hingegen ein klassisches Laufrad aus Holz. Es überzeugt mit hoher Qualität und guter Verarbeitung. Die Schadstoffbelastung ist gering, dafür ist dieses Modell nicht so wendig wie die Konkurrenz. Allerdings ist der Preis um ein vielfaches höher. Holz Laufräder von Kokua gibt es für ca. 190 Euro.

Auch zu niedrigpreisigen Modellen von Laufrädern liegen Testergebnisse der Stiftung Warentest vor. Sie untersuchte das FLOTT-Holzlaufrad von Penny (10/2010) und das Kinder-Laufrad X-Bike von Lidl (1/2012). Während das Holzlaufrad von Penny mit hoher Schadstoffbelastung durch den Test fiel, überzeugte das X-Bike von Lidl mit Stabilität. Es enthielt keine Schadstoffe und wies nur leichte Sicherheitsmängel auf, so dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.

Fazit:

Die Schadstoffbelastungen bei Laufrädern sind teilweise stark erhöht. Eltern sollten sich daher vor dem Kauf gut überlegen ob man ein Schnäppchen Modell wählt oder doch eine renommierte und getestete Marke. Doch die Testergebnisse zeigen auch, dass eine gute Qualität nicht unbedingt mit einem hohen Preis einhergeht. Schon ab ca. 30 Euro gibt es super Qualität von Kettler. Wer weniger ausgeben möchte sollte dem Kind zuliebe besser auf ein Laufrad verzichten.

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Tipp: Zubehör sofort mit kaufen

Für Laufräder gibt es einiges an Laufradzubehör welches den Spaßfaktor für Kinder erhöht aber auch für mehr Sicherheit sorgen kann. Ein Fahrradhelm schützt bei Stürzen und Unfällen vor Kopfverletzungen. Ein Fahrradwimpel erhöht die Sichtbarkeit für Eltern und Autofahrer. Viele Eltern ist ein Tragegurt eine lohnende Anschaffung. Kinder sind oft wechselhaft und nicht immer wird das Laufrad beim Spaziergang ununterbrochen verwendet. Mit einem Tragegurt lässt sich das Lauflernrad einfach transportieren.

Hier eine Liste mit Laufradzubehör:

  • Kinder-Fahrradhelm: Wichtig! Schützt vor Kopfverletzungen.
  • Laufrad-Tragegurt: Eine große Erleichterung für Eltern unterwegs
  • Fahne bzw. Fahrradwimpel: GUT gesehen werden heißt Sicherheit im Straßenverkehr
  • Klingel: „Ich komme, macht den Weg freiiii !!“
  • Hupe: Noch lustiger (und erträglicher) als eine normale Klingel
  • Lenkerkorb: Damit Kuscheltiere, Puppen und sonstiges auch mitfahren können.

Durch ein Laufrad sind auch längere Strecken mit Kind kein Problem mehr. Auch muss man das Kind weniger oft tragen. Viel Spaß bei der neuen Mobilität.