Hilfe: Gift im Spielzeug

Egal ob Puppen, Bauklötze oder Wasserpistole, Spielzeug sollte Kindern Spaß bereiten. Umso mehr war ich geschockt, als ich in der Ausgabe 12/2013 der Stiftung Warentest einen Testbericht fand, indem viele Holzspielzeuge für Kinder wegen einem erhöhten gesundheitlichen Risiko für die Gesundheit abgewertet wurden. Schließlich war bis dahin nicht nur ich der Meinung, dass Spielzeug aus Holz besser für Kinder geeignet ist als Plastik-Spielzeug. Aber woher sollen Eltern wissen, ob das Spielzeug ihrer Kinder belastet ist? Und welche Schadstoffe kommen überhaupt in Kinderspielzeug vor?

Tipp: Giftnotruf Nummer im Erste Hilfe Kasten aufbewahren (Nummern gibts hier)

PAK, Schwermetalle und zinnorganische Verbindungen

Auf der Suche nach gesundheitsschädigenden chemischen Stoffen in Kinderspielzeug findet sich eine Vielzahl von Verbindungen, die in den meisten Fällen im Verdacht stehen, krebserregend zu wirken oder das Erbgut nachhaltig zu schädigen. Hierzu gehören die polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Die krebserregende Wirkung ist bei einigen PAKs bewiesen, andere können zu Verdauungsstörungen und Hautreizungen führen.

Zinnorganische Verbindungen sind hochgiftig und nehmen Einfluss auf das Hormonsystem. Sie finden sich immer wieder in Plastik-Spielzeug wieder. Schwermetalle, darunter Blei, sind vor allem in Lacken und Farben vorhanden. Sie gelangen über den Speichel in den Körper und können das Immunsystem schwächen und langfristig zu Lern- und Konzentrationsstörungen führen. Fakt ist: Diese Stoffe gehören nicht in die Hände von Kindern!

Der Testbericht der Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest (12/2013) untersuchte 30 verschiedene Holzspielzeuge für bis zu drei Jahre alte Kinder. Acht der getesteten Holzspielzeuge erhielten ein gutes Ergebnis, sechs waren befriedigend. Alle übrigen Spielzeuge, die teilweise auch aus Deutschland stammten, schnitten mit ausreichender oder mangelhafter Bewertung ab.

Im Test wurden die verschiedensten Schadstoffe gefunden, darunter PAKs, zinnorganische Verbindungen und Formaldehyd, das die Atemwege reizt und ebenfalls im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Besonders schockierend ist, dass sich Eltern nicht einmal auf gute Ergebnisse eines Herstellers verlassen können.

Denn während das Magnetic Boat von Brio schadstofffrei mit einer guten Bewertung abschnitt, wurden in der My First Railway desselben Herstellers PAK und zinnorganische Verbindungen nachgewiesen. Die drei getesteten Spielzeuge der Marke Haba erreichten jedoch alle ein schadstofffreies, gutes Ergebnis.

Vorbeugen für die Gesundheit der Kinder

Der Test der Stiftung Warentest hat nicht nur mir gezeigt, dass Holzspielzeug für Kinder ebenso gefährlich sein kann wie Spielzeug aus Plastik. Und es ist nur allzu verständlich, dass viele Eltern besorgt um die Gesundheit ihrer Kinder sind. Schädlichen Stoffen kann jedoch vorgebeugt werden, indem Eltern beim Spielzeugkauf ein paar Kriterien beachten.

Das Spielzeug sollte nicht auffällig riechen, Farben und Kleinteile dürfen sich nicht lösen. Holzspielzeuge sollten aus unlackiertem Vollholz bestehen, so dass Gefahrstoffe in Lacken und Bindemitteln ausgeschlossen werden können. Prüfsiegel auf Spielzeug, allen voran das GS-Zeichen, stehen für eine von unabhängigen Unternehmen geprüfte Sicherheit. Auch Testberichte können Eltern bei der Wahl des Spielzeugs behilflich sein. Grundsätzlich wird es nicht möglich sein, unsere Kinder immer von gesundheitsschädigenden Stoffen fernzuhalten.

Die Verantwortung liegt bei den produzierenden Unternehmen und dem Gesetzgeber, der mit strengeren Richtlinien für weniger Schadstoffe in Kinderspielzeug sorgen muss. Eltern können aber einen kleinen Teil dazu beitragen, ihre Kinder glücklich und frei von Stoffen aufzuziehen, die ihre Gesundheit nachhaltig schädigen können.